Heimtiere

Kaninchen, Meerschweinchen, Chinchilla, Hamster, Ratte, Maus

Die Zähne von Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchillas sind zeitlebens wachsende, wurzellose Zähne. Hieraus ergeben sich häufig Störungen bei der Futteraufnahme, die ohne zeitnahe Korrektur zu schwerwiegenden Allgemeinstörungen bis hin zum Tod führen können.

 

 

Die Stellung der Zähne im Ober- und Unterkiefer sowie deren Relation zueinander werden durch permanenten Abschliff der immer nachwachsenden Zähne in ihrer normalen Position gehalten. Infolge Fehlstellungen, Fehlbelastungen oder Schmerzhaftigkeiten bilden sich durch anormalen Abrieb fehlerhafte Zahn- bzw. Kieferstellungen aus. Abnormer und ungleichmäßiger Abrieb ist die Ursache für die Ausbildung von scharfen Kanten und Spitzen der Backenzähne bei Kaninchen und Meerschweinchen.

 

Durch diese scharfen Zubildungen, die im Oberkiefer wangenwärts und im Unterkieferbereich zungenwärts ausgebildet werden, entstehen massive Schleimhautverletzungen bis hin zu Abszessen. Das Meerschweinchen neigt zur Brückenbildung der vorderen Unterkieferbackenzähne, wobei dann beide Zähne über der Zunge aufeinander zuwachsen und sich schlussendlich zur Brücke vereinigen. Damit sind die Zungenbewegung, die Futteraufnahme und der normale Kauakt gestört oder aufgehoben.

 

Bei Kieferfehlstellungen wie der Oberkieferverkürzung des Kaninchens wachsen die Oberkieferschneidezähne aufgrund des fehlenden Abriebs seines Gegenspielers ungehindert in die Mundhöhle und die Unterkieferschneidezähne wachsen aus dem Lippenspalt vor den Oberkiefer. 

 

Die Verkürzung des Unterkiefers führt zum Einwachsen der Unterkieferschneidezähne in den Oberkiefer, die Oberkieferschneidezähne wachsen oft unkontrolliert seitlich aus dem Mund heraus in die Wangenhaut.

 

Die Kürzung dieser Zähne muss oft in kurzen Abständen (3-4 Wochen) erfolgen, um eine normale Futteraufnahme zu gewährleisten. In schwerwiegenden Fällen kann die Extraktion oder chirurgische Entfernung der Schneidezähne in Erwägung gezogen werden.

Nicht angelegte Zähne, Zahnausfall, die falsche Lage von Zähnen oder ungleichmäßiger Abrieb einzelner Zähne infolge Entlastung einer Kieferseite durch Schmerzhaftigkeit können zur Ausbildung von einem Stufen- oder Wellengebiss führen. Ist beispielsweise im Oberkiefer ein Backenzahn verlorengegangen, hat der Gegenspieler des Unterkiefers keinen Abrieb mehr und wächst ungehindert in die Lücke im Oberkiefer hinein. Dies führt zu Schleimhautirritationen bis hin zu schweren Kieferabszessen.


Erkrankungen der Backenzähne − vorwiegend im Unterkiefer − und der Schneidezähne sind oft Ursache für die Ausbildung von Kieferabszessen, welche mit hochgradigen Kieferknochenhautentzündungen, Kieferknochenentzündungen und Kieferknochenmark-entzündungen (Panostitis) einhergehen. 


Häufig werden dann knöcherne Abszeßkapseln (wulstartige, harte Auftreibungen) bevorzugt im Unterkieferbackenzahnbereich oder im periapikalen (Wurzelspitzenbereich) Unterkieferschneidezahnbereich ausgebildet. 


Wenn solche Prozesse im Oberkiefer vorliegen, können sie sich auch in die Augen- oder Nasenhöhle ausbreiten und eitrigen Nasenausfluss oder Tränenfluss und eitrige Bindehaut- oder Augenentzündungen hervorrufen, die bis hin zum Vortreten des Augapfels aus seiner Schädelhöhle führen können.


Diagnostisch ist bei den oben beschriebenen Fällen immer eine dentale radiologische Untersuchung obligatorisch, welche nur in Sedation erfolgen kann.


Die fachgerechte und zeitnahe Behandlung dieser Prozesse sollte in der Regel unter Narkose und nur mit dazu geeignetem technischem Equipment erfolgen, damit es nicht zu irreparabeln Folgeschäden kommt. Häufig werden uns diese Patienten erst vorgestellt, wenn die Futteraufnahme bereits seit mehreren Tagen eingestellt ist. Solche Patienten haben dann bereits schwerwiegende Allgemeinstörungen, bei der eine Behandlung unter Anästhesie nicht oder nur noch mit großem Risiko durchgeführt werden kann.

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